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Wie viel darf man als Student verdienen

VonLena Gehrke

Mrz 7, 2024

Als Student in Deutschland zu arbeiten ist nicht nur eine gute Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln, sondern auch das Studentenbudget aufzubessern. Allerdings gibt es bestimmte Grenzen, wie viel man verdienen darf, ohne negative Konsequenzen für das BaföG oder die Krankenversicherung in Kauf nehmen zu müssen. Die Einkommensgrenzen variieren je nach individueller Situation des Studierenden und dessen Förderstatus.

Der allgemeine Freibetrag liegt bei 450 Euro pro Monat für einen Minijob, dieser wird steuerfrei und sozialabgabenfrei behandelt. Bei einer Beschäftigung, die über diesen Rahmen hinausgeht, muss der Studierende Beiträge zur Sozialversicherung leisten. Es gibt jedoch Ausnahmen und besondere Regelungen, die es Studierenden erlauben, in den Semesterferien mehr zu verdienen.

Neben den allgemeinen Bestimmungen zur Höhe des Einkommens sollten Studierende ebenfalls beachten, wie das Einkommen auf das BaföG angerechnet wird. Die aktuell gültigen Freibeträge im BaföG liegen bei 5.400 Euro jährlich. Überschreitet das Einkommen diesen Betrag, kann es zu einer Verringerung oder sogar dem kompletten Wegfall der Förderung kommen. Es ist daher empfehlenswert, sich frühzeitig über die aktuell geltenden Freibeträge und Einkommensgrenzen zu informieren, um finanzielle Einbußen zu vermeiden.

Grundfreibetrag für Studierende

In Deutschland existiert ein sogenannter Grundfreibetrag, der den Betrag definiert, bis zu welchem ein Studierender im Jahr steuerfrei verdienen darf. Für das Jahr 2023 liegt dieser Freibetrag bei 9.984 Euro (Basis 2022).

Bruttoarbeitslohn und Grundfreibetrag:
Ein Studierender darf bis zu diesem Betrag verdienen, ohne darauf Einkommensteuer zahlen zu müssen. Es ist zu beachten, dass es sich hierbei um den Bruttoarbeitslohn handelt, also das Einkommen vor Abzug von Sozialversicherungsbeiträgen und Lohnsteuer.

Einkünfte über dem Freibetrag:
Einkünfte, die über dem Grundfreibetrag liegen, müssen versteuert werden. Die Höhe der Steuer hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des gesamten Einkommens und des Steuersatzes.

Nebenjob und Bafög:
Studierende, die Bafög erhalten, müssen zusätzliche Regelungen beachten. Falls sie mehr als 5.400 Euro pro Jahr verdienen, kann sich dies auf die Höhe ihrer Bafög-Leistungen auswirken.

Wichtig für die Steuererklärung:
Auch wenn das Einkommen unterhalb des Grundfreibetrags liegt, kann eine Steuererklärung vorteilhaft sein. In manchen Fällen ergibt sich daraus eine Steuererstattung, zum Beispiel bei gezahlten Lohnsteuern während eines Praktikums.

Der Grundfreibetrag unterliegt regelmäßigen Anpassungen, daher sollte man sich jedes Jahr neu informieren, um die aktuellen Zahlen zu kennen und entsprechend die persönliche Einkommenssituation einschätzen zu können.

Einkommensgrenzen und BAföG

Für Studierende in Deutschland ist das Thema Einkommen besonders in Verbindung mit der Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) relevant. Das BAföG wird auf Basis des eigenen Einkommens sowie des Vermögens und des Einkommens der Eltern gewährt.

Freibeträge: Jeder Studierende hat einen individuellen Freibetrag, bis zu dessen Höhe das eigene Einkommen die BAföG-Leistungen nicht beeinflusst. Dieser Freibetrag beläuft sich derzeit auf 5.400 Euro pro Jahr (Stand: 2023). Einkünfte darüber hinaus werden auf das BAföG angerechnet und können zu einer Kürzung des Förderbetrags führen.

Selbstständige Tätigkeit: Für Einkünfte aus selbstständiger Arbeit gelten eigene Freibeträge. Auch hier müssen jedoch gewisse Grenzen beachtet werden, um die BAföG-Förderung nicht zu gefährden.

Werbungskosten: Studierende können Werbungskosten geltend machen, um das anrechenbare Einkommen zu mindern. Dazu zählen beispielsweise Arbeitsmittel oder Fahrtkosten.

Einkommen der Eltern: Auch das Einkommen der Eltern spielt eine Rolle. Hohe elterliche Einkünfte können dazu führen, dass kein BAföG-Anspruch besteht. Hierbei gibt es jedoch Freibeträge, die das elterliche Einkommen bis zu einer gewissen Grenze unberücksichtigt lassen.

Zusatzjobs: Wer neben dem Studium arbeitet, sollte darauf achten, dass durch regelmäßige Einkünfte die Freibeträge nicht überschritten werden. Mehrarbeit in den Semesterferien ist oft unproblematisch, sofern das Jahresarbeitsentgelt im Freibetrag bleibt.

Die genauen Einkommensgrenzen und Freibeträge sollten regelmäßig bei den zuständigen BAföG-Ämtern nachgefragt werden, da sich diese jährlich ändern können.

Einkommensteuerpflicht für Studierende

Ob und wie viel Einkommensteuer Studierende zahlen müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Höhe ihres jährlichen Gesamteinkommens und den geltenden Steuerfreibeträgen.

Grundtabelle und Progressionsvorbehalt

Das zu versteuernde Einkommen von Studierenden wird anhand der Grundtabelle ermittelt. Hierbei gilt der Progressionsvorbehalt: Das bedeutet, dass bestimmte Arten von Einkünften, wie zum Beispiel das Einkommen aus einem Stipendium oder die Auszahlung der Lebensversicherung, in die Berechnung des Steuersatzes einfließen, auch wenn sie selbst nicht unmittelbar steuerpflichtig sind. Die Anwendung der Grundtabelle führt dazu, dass mit steigendem Einkommen auch der individuelle Steuersatz progressiv ansteigt.

Einkommensbereich (€) Steuersatz (%)
bis 9.744 0
9.745 – 14.753 14 – 24
14.754 – 57.918 24 – 42
über 57.918 42 – 45

Freibeträge und Pauschalen

Studierende können bestimmte Freibeträge und Pauschalen geltend machen, um das zu versteuernde Einkommen zu mindern. Zu diesen gehören der Grundfreibetrag, der sich 2021 auf 9.744 Euro beläuft, sowie der Werbungskostenpauschbetrag von 1.000 Euro für Angestellte. Darüber hinaus können Studierende, die selbstständig tätig sind, einen Freibetrag für Betriebsausgaben ansetzen.

  • Grundfreibetrag: 9.744 Euro
  • Werbungskostenpauschbetrag: 1.000 Euro
  • Betriebsausgabenpauschale: variiert je nach Tätigkeit

Diese Freibeträge können dazu führen, dass Studierende, die weniger als den Grundfreibetrag verdienen, keine Einkommensteuer entrichten müssen. Es ist wichtig, dass Studierende ihre individuelle Situation prüfen und relevante Ausgaben bei der Steuererklärung entsprechend angeben.

Sozialversicherungspflichtiges Einkommen

Für Studierende in Deutschland gibt es spezifische Grenzen bezüglich des sozialversicherungspflichtigen Einkommens, bei deren Überschreitung sie in die Versicherungspflicht einbezogen werden. Dies umfasst die Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Krankenversicherung

Studierende sind bis zu einem Einkommen von 470 Euro monatlich (Stand 2023) von der Krankenversicherungspflicht befreit. Bei Überschreitung dieser Grenze müssen sie sich gesetzlich krankenversichern.

Pflegeversicherung

Parallel zur Krankenversicherung werden Studierende ab einem Einkommen über 470 Euro monatlich auch in die Pflegeversicherung einbezogen. Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung ist fest an den zur Krankenversicherung gekoppelt.

Rentenversicherung

Für die Rentenversicherung gilt eine ähnliche Regelung wie für die Kranken- und Pflegeversicherung. Die Grenze liegt hier bei 450 Euro pro Monat. Bei einer Beschäftigung mit höherem Einkommen werden Studierende rentenversicherungspflichtig.

Arbeitslosenversicherung

Studierende, die einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen und mehr als 450 Euro verdienen, sind ebenso in die Arbeitslosenversicherung einbezogen. Diese trägt zur Absicherung im Falle von Arbeitslosigkeit bei.

Werkstudentenregelung

Die Werkstudentenregelung ermöglicht es Studierenden, neben dem Studium einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachzugehen, ohne ihren Studentenstatus zu verlieren. Die Regelung definiert bestimmte Grenzen hinsichtlich der Arbeitszeit und des Einkommens.

Stundengrenze für Werkstudenten

Werkstudenten dürfen während des Semesters maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten. Während der vorlesungsfreien Zeit ist eine Vollzeittätigkeit zulässig. Diese Beschränkung soll sicherstellen, dass das Studium als Haupttätigkeit erhalten bleibt.

  • Semester: max. 20 Stunden/Woche
  • Vorlesungsfreie Zeit: Vollzeit möglich

Gehaltsgrenzen

Das Jahreseinkommen von Werkstudenten sollte 9.960 Euro (Stand 2023) nicht überschreiten, um weiterhin von der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung als Student zu profitieren. Liegt das Einkommen darüber, gelten reguläre Versicherungspflichten.

  • Jährliche Grenze: 9.960 Euro (Stand 2023)
  • Unter dieser Grenze: Studentische Versicherungstarife

Selbstständige Tätigkeit und Freiberufler

Beim Einkommen als Selbstständiger oder Freiberufler gibt es für Studierende keine generelle Verdienstgrenze, die das Studium beeinträchtigt, sofern einige Bedingungen eingehalten werden.

Sozialversicherung: Die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung folgen spezifischen Regeln. Unter bestimmten Einkommensgrenzen bleibt man als Studierender familienversichert. Andernfalls muss eine eigene Krankenversicherung abgeschlossen werden.

Steuern: Ab einem Jahresfreibetrag von 9.744 Euro (Stand 2021) muss Einkommensteuer gezahlt werden. Diese Grenze unterliegt jährlichen Anpassungen.

BAföG: Für BAföG-Empfänger gilt eine jährliche Einkommensgrenze von 5.400 Euro. Überschreitet man diese, wird das BAföG entsprechend angepasst oder entfällt.

Arbeitszeit: Während des Semesters sollten nicht mehr als 20 Stunden pro Woche gearbeitet werden, um den Status als Vollzeitstudent nicht zu gefährden.

Studierende sollten ihre tatsächlichen Arbeitsstunden und Einkünfte genau dokumentieren und sich frühzeitig beraten lassen, um Nachteile bei Versicherungen oder Förderungen zu vermeiden.

Praktika und Pflichtpraktikum

Bei der Frage, wie viel man als Student verdienen darf, spielen Praktika, insbesondere Pflichtpraktika, eine besondere Rolle. Pflichtpraktika sind im Rahmen eines Studiums vorgeschrieben und gelten als Teil der akademischen Ausbildung. Diese sind meistens unentgeltlich oder es wird eine geringe Vergütung gewährt. Die Vergütung von Pflichtpraktika ist nicht auf den Freibetrag für eigene Einkünfte und Bezüge anzurechnen.

Im Gegensatz dazu stehen freiwillige Praktika. Diese können sowohl während des Semesters als auch in den Semesterferien absolviert werden und sind oft vergütet.

Freibeträge und Sozialabgaben

Freibeträge: Studenten, die ein freiwilliges Praktikum absolvieren, müssen beachten, dass ihr Einkommen jährliche Freibeträge nicht überschreiten darf, um weiterhin in der gesetzlichen Familienversicherung bleiben zu können.

  • Jährlicher Grundfreibetrag (Stand 2023): 10.347 Euro
  • Arbeitnehmer-Pauschbetrag: 1.000 Euro

Sozialversicherung: Wird im Praktikum mehr als 450 Euro monatlich verdient, fallen in der Regel Sozialabgaben an. Allerdings gibt es Ausnahmen für kurzfristige Beschäftigungen, die auf zwei Monate oder 50 Arbeitstage pro Kalenderjahr begrenzt sind.

Vertragsart Sozialversicherungspflicht
Pflichtpraktikum Befreit
Kurzfristiges Praktikum Befreit
Freiwilliges Praktikum In der Regel pflichtig

Einfluss auf BAföG

Für Empfänger von BAföG ist zu beachten, dass Einkommen aus Praktika auf den jährlichen Freibetrag für Ausbildungsförderung angerechnet werden kann. Dieser Betrag variiert und sollte im jeweiligen Amt für Ausbildungsförderung erfragt werden.

Es ist ratsam, sich vor Beginn eines Praktikums ausführlich über die aktuellen Regelungen zu informieren, um keine Nachteile bezüglich der Krankenversicherung, Sozialabgaben oder BAföG zu erleiden.

Minijobs und kurzfristige Beschäftigung

In Deutschland können Studierende durch Minijobs finanzielle Unabhängigkeit erlangen, ohne ihren Studienstatus zu gefährden. Ein Minijob wird auch als geringfügige Beschäftigung bezeichnet und liegt vor, wenn das regelmäßige monatliche Einkommen 450 Euro nicht übersteigt.

Wesentliche Merkmale eines Minijobs:

  • Der Verdienst aus einem Minijob bleibt steuer- und sozialversicherungsfrei.
  • Es gibt keine Begrenzung in der Arbeitszeit, jedoch darf das monatliche Einkommen 450 Euro nicht überschreiten.
  • Mehrere Minijobs dürfen nicht kumuliert ein Gesamteinkommen von über 450 Euro ergeben.

Bei kurzfristiger Beschäftigung handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Arbeitsmöglichkeit, welche insbesondere für Studierende während der Semesterferien interessant ist.

Charakteristika kurzfristiger Beschäftigung:

  • Sie ist auf drei Monate oder 70 Arbeitstage pro Jahr beschränkt, ohne Rücksicht auf die Höhe des Verdienstes.
  • Eine soziale Versicherungspflicht entsteht hierbei nicht, solange diese Beschäftigungszeit nicht überschritten wird.
  • Die Beschäftigung muss von vornherein als kurzfristig im Sinne dieser Zeitgrenzen vereinbart sein.

Für Studierende ist es wichtig, die Unterschiede und Regeln dieser Beschäftigungsarten zu verstehen, um die Möglichkeiten eines zusätzlichen Einkommens voll ausschöpfen zu können, ohne dabei den studentischen Status oder steuerliche Vorteile zu verlieren.

Häufig gestellte Fragen

Als Student ist es wichtig, finanzielle Grenzwerte zu kennen, um steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Vorteile nicht zu verlieren.

Wie viel darf ein Werkstudent pro Monat verdienen, um weiterhin steuerfrei zu bleiben?

Im Jahr 2024 darf ein Werkstudent bis zu 450 Euro monatlich verdienen, um weiterhin von der Steuer befreit zu sein. Dieser Betrag gilt für eine geringfügige Beschäftigung, bei der keine Steuern anfallen.

Welche Einkommensgrenze gilt für Studenten, um familienversichert zu bleiben?

Studenten können bis zu einem Einkommen von 485 Euro pro Monat oder 5.820 Euro im Jahr in der gesetzlichen Krankenversicherung familienversichert bleiben. Überschreitet das Einkommen diese Grenze, ist eine eigene Versicherung erforderlich.

Bis zu welchem Jahresverdienst bleibt ein Student im Jahr 2024 von der Beitragspflicht in der Krankenversicherung befreit?

Ein Student bleibt bis zu einem Jahresverdienst von 9.960 Euro im Jahr 2024 von der Beitragspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung befreit.

Gibt es eine Verdienstobergrenze für Studenten, bei deren Überschreitung BAföG-Leistungen gekürzt werden?

Die Verdienstobergrenze für BAföG-geförderte Studenten liegt bei 5.400 Euro pro Jahr. Überschreitet das Einkommen diese Grenze, können die BAföG-Leistungen anteilig gekürzt werden.

Welche Auswirkungen hat ein Verdienst über 520 Euro pro Monat auf die steuerliche Situation eines Studenten?

Überschreitet ein Student den Verdienst von 520 Euro monatlich, besteht die Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung. Dabei wird das Einkommen oberhalb des Freibetrags versteuert.

Inwiefern beeinflusst die Höhe des Einkommens während der Semesterferien das gesamte zulässige Jahreseinkommen eines Studenten?

Das Einkommen während der Semesterferien wird auf das gesamte zulässige Jahreseinkommen eines Studenten angerechnet. Dadurch kann die Einkommensgrenze für steuerliche Freibeträge oder andere Vorteile überschritten werden.

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